Akupunktur
Akupunktur und Moxibustion sind wichtige Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Die Akupunktur hat ihren Ursprung in der Shang-Dynastie und ist entstanden aus einer Jahrtausende zählenden medizinischen Empirie, die herausfand, dass Reize bestimmter Punkte des menschlichen Körpers in entfernten Körperregionen bestimmte Reaktionen auslösen können. Diese Punkte werden über entsprechende Leitungsbahnen (Meridiane und Nebengefäße) mit den Regionen verbunden. Die Lebensenergie (Qi) in diesen Leitungsbahnen unterliegt einer natürlichen Rhythmik, das heißt z. B. der Tages- und auch Jahreszeit.
Mittels Ying und Yang und den fünf Elementen versucht die chinesische Philosophie, bestimmten Gegensätzen eine entsprechende qualitative Zuordnung zu geben. Beispiele hierfür sind:
Ying | Yang |
---|---|
Kalt | Warm |
Tief | Hoch |
Nacht | Tag |
Mond | Sonne |
Mensch | Himmel |
Erde | Mensch |
Innen | Außen |
Dunkel | Hell |
Kälte | Hitze |
Leere | Fülle |
Milz | Magen |
Fuss | Kopf |
Bauch | Rücken |
Ying und Yang bedingen, fördern kontrollieren einander und können an gewissen Punkten (Luo) ineinander übergehen.
Die fünf Elemente sind:
- Holz
- Feuer
- Erde
- Metall
- Wasser
Untereinander besteht eine gegenseitige Abhängigkeit und Unterdrückung, die somit den Zustand der dauernden Bewegung und somit auch den ständigen Wechsel bestimmt.
Beispiel:
Elemente | Organe (Zang) | Organe (Fu) | Jahreszeit | Gefühle |
---|---|---|---|---|
Holz | Leber | Gallenblase | Frühling | Ärger |
Feuer | Herz | Dünndarm | Sommer | Freude |
Erde | Milz | Magen | Spätsommer | Nachdenklichkeit |
Metall | Lunge | Dickdarm | Herbst | Kummer |
Wasser | Niere | Blase | Winter | Furcht |
Störungen diese Energiezustände führen zu Symptomen: Schmerzen, Funktionsstörungen innerer Organe etc. Ying und Yang werden benutzt, um diese Krankheiten in Kategorien einzuteilen.
Die Behandlung ist durch Akupunktieren entsprechender Punkte an der Oberfläche möglich. Die Lage der Akupunkturpunkte wird durch die Lebensenergie Qi der Organe Zang-Fu und die 14 Meridiane an der Oberfläche bestimmt.
Die Meridiane verteilen sich am Körperstamm, den Extremitäten und am Kopf, Hals und Gesicht. Die Akupunkturpunkte dieser Meridiane haben eine spezifische Funktion und sind entsprechend ihrer Lokalisation und Indikation klassifiziert.
Die Funktion der Meridiane und der Nebengefäße bestehen in der Zirkulation der Lebensenergie Qi und des Blutes, in der Erwärmung und der Ernährung der Gewebe, in der Verknüpfung und Verbindung aller Körperteile, in der Aufrechterhaltung der Struktur und der zusammenwirkenden Funktionen der Organe, der vier Extremitäten, der Haut, der Muskeln, der Sehnen und Knochen und in der Erhaltung des Körpers als einheitliches und organisches Ganzes.
Durch eine entsprechende Punkteauswahl kann über die Akupunktur eine Änderung der Energiezustände und damit eine Änderung der Pathologie erreicht werden. Dieses wird unterstützt durch begleitende Maßnahmen wie Moxibustion oder auch Schröpfen.
Das Ziel der Akupunktur ist die Wiederherstellung des energetischen Gleichgewichtes.